Wie ein MVP die Komplexität der Wertschöpfung vereinfacht | BOLDLY GO INDUSTRIES, die Innovations- und Technologieberatung

Machbarkeit und Akzeptanz von digitalen Innovationen prüfen

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Das Beispiel eines international agierenden Süßwarenherstellers und Schokoladenproduzenten verdeutlicht, wie mit Hilfe eines Minimum Viable Products (MVP) schnell und risikoarm digitale Innovationen in einer Wertschöpfungskette auf Machbarkeit und Akzeptanz geprüft werden kann.

Im Zuge einer Innovationsinitiative wollte das Management die Zusammenhänge sowie die Wert- und Effizienzpotentiale in ihrer Wertschöpfungskette besser verstehen und daraus sinnvolle Handlungen ableiten. Denn das Gestalten einer effizienten, nachhaltigen Lieferkette unter immer wieder neuen Rahmenbedingungen verlangt Transparenz, Vernetzung und einen wachsenden Informationsaustausch aller Beteiligten. Hierbei ist das digitale Vernetzen der physischen Transporte über Unternehmensgrenzen hinweg heute notwendiger denn je, weil der Bedarf an höherer Transparenz im Inbound-Prozess steigt. Darüber hinaus fallen hohe Kosten durch Lieferkettenunterbrechungen und Sonderfahrten an. Hinzu kommen Risiken aus regionalen Engpässen, Sicherheitsmängeln, Konflikten und Naturkatastrophen.

Die Potenziale der Transparenz eines vernetzten Transportmanagements sind unter anderem das rechtzeitige Erkennen von Verzögerungen, Lieferkettenunterbrechungen, Beschädigungen und Verlusten. Außerdem ist das Tracking der tatsächlichen Ist-Positionen sowie Condition Monitoring der Transportladungen erforderlich.

Iteratives und agiles Vorgehen sichert schnelle Ergebnisse

Aber ist es überhaupt technisch machbar Transparenz in diese komplexe Wertschöpfungskette zu bringen? Mit dem Kunden verständigte man sich darauf das MVP-Vorgehen anzuwenden, um die kritischen Fragestellungen zu beantworten und eine belastbare Entscheidungsbasis für die weitere Entwicklung und Systemintegration zu erhalten.

Das MVP-Vorgehen ist ein schneller und effizienter Weg zwischen einer ersten Idee und einem testbaren Prototyp. Unter Einbindung des Kunden wird agil und iterativ ein minimales Set an Funktionen gebaut, um den notwendigen Mehrwert zu realisieren. Im Gegensatz zu langfristigen und kostenintensiven Entwicklungsprojekten, ist mit einem geringeren Investment und in kürzester Zeit ein direktes Überprüfen der Idee möglich.

Das MVP sollte in diesem Zusammenhang die Frage beantworten, wie und welche heterogene Daten in Echtzeit erfasst, analysiert und visualisiert werden können. Hierbei sollte auch die Akzeptanz der Anwender sichergestellt werden. Das MVP wurde entlang einer vereinfachten Beschaffungs-Logistikkette mit internationalen Lieferanten und mehreren Transportroutenabschnitten demonstriert: Angefangen bei der Beschaffung der Rohstoffe über die Produktion von Schokolade bis hin zur Distribution.

Innovationen können auf Machbarkeit und Akzeptanz geprüft werden

Hierfür wurde ein entsprechendes User Interface einer geographischen Supply Chain Ansicht der Transportlogistikkette entwickelt. Das User Interface stellt die komplexen Zusammenhänge der Wertschöpfungsketten simplifiziert dar und berücksichtigt dabei die um IoT-angereicherten Daten aus dem ERP-System. Hierfür wurde auch ein physisches Modell entwickelt. Zudem stellte ein Management-Dashboard aggregierte als auch spezifische Analysen visuell dar. Eine begrenzte Anzahl an KPIs aus verschiedenen Datenquellen, wie klassische Effizienzkennzahlen angereichert um Energieverbrauch, Geolocation, Condition-Data, ermöglichen eine übergeordnete Sicht der Gesamtzusammenhänge. Alle Daten wurden mit echten Sensoren generiert, in die reale Cloudumgebung integriert und mit allen tatsächlichen technischen Lösungskomponenten kontextualisiert und ausgewertet – nur eben in minimalem Umfang.

Das MVP Vorgehensmodell

Initial ging ein Design Thinking Workshop mit einer klaren Zielstellung voraus. Kunden, Anbieter und Partner kamen an einen Tisch und entwarfen nutzenorientierte Ideen und Vorschläge. Es wurde gemeinsam entschieden, welche Lösung verfolgt werden soll. Iterativ und agil wird bei einem MVP dann ein vereinfachter Business Case, die User Profiles und Journeys, das User Experience Design Modell entwickelt und parallel an der technologischen Umsetzung gearbeitet. Ein schneller Prozess, der es jederzeit zulässt den Entwicklungsstatus abzuprüfen und gewonnene Optimierungserkenntnisse in die MVP-Entwicklung einfließen zu lassen.

Ein MVP eignet sich nicht nur um Endkunden in den Innovationsentwicklungsprozess von Diensten und Produkten einzubinden, auch im Business-Kontext können schnell Machbarkeiten, Akzeptanz und Nutzwerte abgeprüft werden und damit entschieden werden, ob eine Weiterentwicklung der Idee lohnenswert ist.

Komplexität der Wertschöpfung mit einem MVP vereinfachen

Kundenanforderungen haben sich mit der Digitalisierung stark verändert und verlangen nach innovativen Geschäftsmodellen, die echte Mehrwerte zu möglichst niedrigen Kosten schaffen. Um wettbewerbsstark zu bleiben, müssen Unternehmen diese Werte im Gesamtzusammenhang ihres Wertschöpfungsnetzwerkes verstehen und für sich hebeln können. Im Kontext der heutigen Netzwerkökonomie erfordert das in der konkreten Umsetzung allerdings einen hohen Grad an Komplexitätsbewältigung - eine Herausforderung, die klassischerweise mit hohem Zeit- und Ressourceninvestment verbunden ist, während der tatsächliche Nutzenwert und Machbarkeit meist noch unsicher sind. Abwarten und Nichtstun ist allerdings auch keine nachhaltige Alternative angesichts der sich rasant wandelnden Marktumgebung. Der Ansatz im MVP Vorgehen zielt darauf ab diese Komplexität mit geringem Risiko schon heute anzugehen.

Es gibt keinen stringenten Königsweg zur erfolgreichen Innovation. Ganz im Gegenteil. Es ist ein Trial & Error Prozess. Ein agiles Vorgehen ist erforderlich und zwar immer unter Einbindung der Nutzer mit dem Blick auf den zu erzielenden Mehrwert. Auch der gestiegene Time-to-Market-Druck verlangt, dass Ideen schneller denn je in der Praxis erprobbar sind.

Innerhalb eines Zeitraums von nur 8 Wochen und einem geringen Initialaufwand konnte die technische Machbarkeit damit sichergestellt und der Nutzwert der Innovation verdeutlicht werden. Ein positives Ergebnis, welches zur Folge hatte, dass das MVP weiterentwickelt und als wichtiger Baustein der Digitalen Transformationsstrategie implementiert werden soll. BOLDLY GO INDUSTRIES setzt das MVP-Modell bei Unternehmen und Konzernen erfolgreich ein, die ihre Digitale Transformation kunden- und wertefokussiert antreiben.

 

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